Präsident
Beat Füglistaler
Wiesenstrasse 17c
5605 Dottikon
Tel. 056 624 22 36
Vice-Präsident
Patrick Dubler
Fildistrasse 25
5605 Dottikon
Tel. 056 624 04 80
Kassierin/Finanzen
Patrizia Donà
Fildistrasse 3
5605 Dottikon
Tel. 056 624 47 47
Aktuar
Hans-Peter Stierli (cand)
Eichgasse 1
5607 Hägglingen
056 624 03 10
Hüttenwart
Ernst Etter
Hembrunnstrasse 15
5605 Dottikon
Tel. 056 624 15 84
Webseite
https://nv-dottikon.jimdofree.com
Schon 1980 wurde zum 50 jährigen Vereinsjubiläum in einer Broschüre ein Artikel über Sinn und Aufgaben des Vereins verfasst. Der nachfolgende Text ist auch heute noch so aktuell wie vor bald 40 Jahren
Sinn und Aufgaben
Die Gründer unseres Vereines dürften sich wohl ziemlich klar umrissene Aufgaben gestellt haben:
1. Gleichgesinnte schliessen sich in einem Verein zusammen.
2. Sie versuchen durch geeignete Massnahmen Vögel zu schützen.
3. Durch Vorträge und Exkursionen wird für die Idee geworben.
Bald wurden die ersten Nistkästen aufgehängt, der Materialverwalter sorgte für den günstigen
Bezug von Futter für den Winter, auf Exkursionen lernte man den Zilpzalp und das Wintergoldhähnchen kennen, freute sich am Würger im Schlehdorn und genoss die Ruhe des Sonntagmorgens. Fritz Göttschi und andere Referenten verkürzten manchen grauen Winterabend und sorgten mit ihren farbigen Bildern für neuen Schwung im Verein und in der Gemeinde.
Vor 50 Jahren konnte man aber die eigentlichen -Probleme des Natur- und Vogelschutzes» fast noch gar nicht erkennen. Wohl ärgerten sich ein paar verschrobene Eigenbrötler über den gar so nötigen Abschuss der schlimmsten Räuber in Wald, Feld und Hof, der Habichte und Sperber. Was sahen eben dieselben Leute nur in alten, ausgedienten Birnbäumen. in störenden Hecken oder gar in völlig unnützen, ja schädlichen Sümpfen, wo nur Milliarden von Steckmücken hausten? Dann kam der Rausch der technischen Entwicklung der Nachkriegsjahre, der Bauboom. das Expandieren der Industrie. die moderne Landwirtschaft, der Beton. Schlagwort: Wachstum.
Wer merkte schon, dass mit dem Wachstum der Quantität der Waren im Superladen die Qualität des Lebens schwand?
In der Euphorie der Hochkonjunktur achteten nur wenig besonnene Leute, vor allem leider aber fast keine Politiker auf alarmierende Anzeichen: Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere verschwanden unbemerkt im Dröhnen der Bagger und Baumaschinen. Der Wachtelschlag verstummte. Der Sperber wurde selten, der Habicht fast ganz ausgerottet. Wo blieben die stolzen Wanderfalken? und wann haben Sie zum letzten Mal den Rotkopfwürger gesehen?
Diese Liste liesse sich beliebig verlängern. Tragisch ist, dass für viele Arten jegliche Hilfe zu spät kommt. Die Evolution brauchte Tausende von Jahren, um eine neue Art zu schaffen, wir Menschen rotten in kürzester Zeit Hunderte aus.
Und dabei wissen wir eigentlich ganz genau, wie wir unsere Natur retten können. Nicht ein einzelnes, gefährdetes Tier muss geschützt werden, d.h. grob gesagt, in der Natur in einen °goldenen» Käfig gesperrt werden. Nein, wir müssen gross- und kleinräumig an möglichst vielen Orten wieder jene natürlichen Lebensbedingungen schaffen, die der Mensch aus Ungewissheit, Profitgier aber auch aus scheinbarer Notwendigkeit zerstört hat. Natürlich gilt es auch, die noch intakten Orte zu schützen und zu bewahren.
Orte mit guten Lebensbedingungen:
— Natürliche Wasserläufe (Bäche, Flüsse)
— Einzelne Bäume und Baumgruppen
— Weiher, Sümpfe. Moore
— Hecken mit verschiedenen Büschen
— Extensiv genutzte Obstgärten
— Mischwälder mit natürlicher Verjüngung
Orte mit schlechten Lebensbedingungen:
— schlecht korrigierte Wasserläufe (Betontröge)
— Monokulturen - Kultursteppen
— Asphalt- und Betonwüsten
Fast in stillem Einvernehmen haben sich in jüngster Zeit die verschiedenen Naturschutzorganisationen in die Aufgaben geteilt.
Der WWF deckt vor allem den internationalen Bereich. Der SBN (Schweiz. Bund für Naturschutz) versucht Probleme auf schweizerischer, kantonaler und regionaler Ebene zu lösen.
Die verschiedenen Natur- und Vogelschutzvereine aber arbeiten in 1. Linie an der Basis: im Quartier, im Dorf, in der näheren Umgebung. Gerade dieser Bereich scheint uns sehr wichtig. Ziemlich rasch sind nämlich sichtbare Resultate zu erzielen, wir kennen einander, können uns ohne grossen Aufwand helfen und gelten auch als Einzelperson oder im Verein politisch schon ziemlich viel.
Es wird in Zukunft nicht mehr genügen, dass eine kleine Minderheit von Naturschützern alle Probleme der Um-welt lösen will. Unser Anlieder, für alles Leben wieder gebührend Raum zu schaffen, muss von einer breiten Bevölkerungsschicht getragen werden. Dann werden sich auch die finanziellen Mittel bereitstellen lassen, um schlimme Fehler wieder gutzumachen.
Sollen uns unsere Kinder einmal mit Recht vorwerfen: Warum habt Ihr so viel versäumt, um uns eine Welt zu hinterlassen, in der es sich zu leben lohnt?